Seit einigen Jahren sind hinreichend präzise Messsysteme auf dem Markt, die die optische Wirkung einer Brillenglasfläche (Vorder- oder Rückfläche) nahezu vollflächig bestimmen können. Nachteile dieser Verfahren sind aufwändige Messprozesse und die Tatsache, dass nur eine Fläche – entweder die Vorder- oder Rückfläche – vermessen werden kann, während die gegenüberliegende Fläche mattiert werden muss. Diese Verfahren sind daher nicht zerstörungsfrei und ermöglichen keine echte Inline-Qualitätssicherung der gesamten Produktion.
Das am Fraunhofer EZRT entwickelte und patentierte Verfahren der Inversen Deflektometrie ermöglicht die hochaufgelöste Vermessung des Neigungsverlaufs einer spiegelnden Oberfläche in einem scannenden Verfahren. Erste Versuche zeigen, dass sogar eine gleichzeitige Vermessung der Vorder- und Rückseite eines Brillenglases möglich ist. Dieses Verfahren bietet daher das Potential erstmals die Produktion von Brillengläsern inline im Prozesstakt zu überwachen.
Eine andere Anwendungsmöglichkeit der Inversen Deflektometrie ist die Detektion von Fehlern, die bei der Beschichtung von Schutzbrillen entstehen. Dabei kann es sich zum Beispiel um Einschlüsse oder Lacktropfen handeln. Aufgrund der Komplexität der Prüfung werden hochwertige Schutzbrillen noch heute unter hohem personellem Einsatz sichtgeprüft. Dies ist zum einen sehr kostspielig, zum anderen sind die Ergebnisse immer subjektiv. Die Inverse Deflektometrie eröffnet die Möglichkeit einer Prüfung anhand objektiver und nachvollziehbarer Kriterien.
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